Beschreibung
www.folkmetal.at = 13/15 Punkte:
Anfang Oktober 2012 fiel der Startschuss zu den Aufnahmen vom "Midwinter"-Nachfolger. Folkmetal.at kam die Ehre zuteil, Caladmor während des gesamten Recording-Prozesses begleiten zu dürfen (siehe auch Links zu den Studioberichten ganz unten). Die geplante Veröffentlichung musste aus verschiedensten Gründen in bester Wintersun-Manier mehrfach verschoben werden, nun steht aber der Release-Termin endgültig fest: „Of Stones and Stars“ wird am 30. August 2013 das Licht der Welt erblicken.
An die bereits auf dem Debüt vorhandene stilistische Vielfalt wird auf dem Zweitwerk gekonnt angeknüpft: Beim Opener ‚Curse of the Gods‘ handelt es sich um einen up-tempo Song im Viking-Metal Gewand. Das musikalische Grundthema des Titeltracks erinnert dezent an Ensiferums ‚Eternal Wait‘. ‚Heralds of Doom‘ wiederum ist dem Battle-Metal zuzuordnen, während bei ‚Taberna Trollis‘ Humppa-Rhythmen das Geschehen dominieren. Alles in allem weist „Of Stones and Stars“ gegenüber seinem Vorgänger einen leicht gesteigerten Härtegrad auf, enthält aber gleichzeitig auch mehr Folkanteile, mehr Chöre und folglich mehr Epik.
Nur wenigen Kapellen gelingt es, mit ihren epischen Klängen beim Rezensenten eine Gänsehaut zu erzeugen. Moonsorrow, Falkenbach oder zuletzt Skálmöld sind solche Bands. Mit ‚Alvíssmál‘ schrieben Caladmor einen Song, welcher bei mir ähnliche Reaktionen auslöst. Der Edda entliehen, enthält dieses in Altisländisch verfasste Stück eine kaum zu übertreffende Epik sowie einen extrem eingängigen Refrain. Darüber hinaus wurde zu diesem überragenden Track ein äusserst ästhetisches Video gedreht.
„Of Stones and Stars“ weist aber nicht nur stilistische Abwechslung auf, sondern weiss auch durch sprachliche Vielfalt zu überzeugen. So sind nebst dem erwähnten Track auf Altisländisch auch Stücke in deutscher, mittelhochdeutscher und englischer Sprache enthalten. Diese werden abermals im gekonnten Wechselspiel zwischen Barbaras Klargesang und Drummer Maedes Growls intoniert. Letzterer beweist jedoch z. B. bei ‚Heralds of Doom‘, dass auch er über eine gut ausgebildete Clean-Stimme verfügt.
Mit Chrigel Glanzmann, Frontmann der Landsleute von Eluveitie, konnte neuerlich ein hochkarätiger Gastmusiker verpflichtet werden, welcher die Songs ‚Dawn of the Deceiver‘ (Whistle & Uilleann Pipes) und ‚Heralds of Doom‘ (Uilleann Pipes) mit seinen spielerischen Fähigkeiten zu veredeln vermag. Darüber hinaus steuerte Joel Gilardini (The Land of the Snow, Lunatic Fringe und Mulo Muto) mehrere Gitarrensoli zum Gelingen des neuen Werks bei.
Gemessen an der Tatsache, dass mit Ausnahme der Drums das gesamte Album im eigenen Bandraum eingespielt wurde, geriet die Produktion ausgesprochen sauber und differenziert. Gerade im Falle des Schlagwerks hätte diese jedoch gerne noch etwas druckvoller ausfallen dürfen.
Caladmor gelingt es noch nicht ganz, die Qualität von Songs wie ‚Alvíssmál‘, ‚Curse of the Gods‘, ‚Of Stones and Stars‘ oder ‚Heralds of Doom‘ über die gesamte Albumlänge aufrecht zu erhalten. Abgesehen davon schaffen es die Zürcher jedoch, die bandeigenen Trademarks auf ein insgesamt höheres Nievau zu hieven.
Fazit: Dringende Kaufempfehlung! (Wallace)