Waldschein - Verborgene Pfade CD

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Beschreibung
www.metalmessage.de = 9/10 Punkte: Viele heidnisch orientierte Metal-Bands besingen den Wert des Waldes, viele davon preisen die Schönheit der Natur – doch nur sehr wenige scheinen beides so beseelt zu lieben wie diese willkommene Formation hier. Fürs Protokoll: Gegründet wurde der Sechsmanntrupp im 2007er Sommer, das erste Demo erschien dann im Dezember selben Jahres – und nach der anschließenden Verpflichtung eines Klimperkastenspielers veröffentlichten Waldschein vor einigen Monaten ihr ebenso gehalt- wie genussvolles Debütalbum „Verborgene Pfade“, vollmelodischer Pagan Black Metal vom Allerfeinsten. Und das zweifellos außergewöhnlich begabte Sextett aus der berühmten Bierstadt Kulmbach verarbeitet in seinen erhebenden Hymnen auf höchst ergiebige Weise auch Einflüsse aus traditionellem Schwermetall. Letzteres macht sich vor allem in nicht selten gar rauschhaft schöner Gitarrenarbeit bemerkbar – ich gehe beileibe nicht zu weit, wenn ich sage, dass einen die niveauvoll dargebotene markante Saitenkunst der Klampfer immer wieder in herrliche Verzückung geraten lässt. Ja, mordsscharf und feurig furios wird hier oft gerifft, dass es die reine Pracht ist – und ihren löblich präzise einher geschmettertem Griffbrettfundamenten setzen die Kulmbacher Forstjünger auch noch packende Refrains drauf. Glücklicherweise wissen die Beteiligten auch noch ganz genau um die hohe Relevanz der Ausgewogenheit von Härte und Stimmung bei solcherlei Klangkunst, dem wird hier mehr als entsprechend Rechnung getragen. Überhaupt, die musikalische Mixtur der stilistisch angenehm entschlossen erklingenden Rotte ist von sehr seltener Homogenität – die gekonnt variabel angelegten Tempi der druckvoll inszenierten Rhythmiken beispielsweise sind so gut ausbalanciert, dass man hierin wirklich nichts vermisst. Ganz egal also, ob es auf „Verborgene Pfade“ wieselflinke Peitschenhiebe setzt oder ob man sich mittleren Spielgeschwindigkeiten aussetzt – der spielfreudige Sechser überzeugt, und das selbst innerhalb der betont atmosphärischen Bereiche der Scheibe. Schon während der ersten Hörminuten war mir daher eindeutig klar: Die haben mehr Talent und Leidenschaft inne als zehn andere heutige Genrekapellen zusammen. Auch Vokalist Galrauch macht Sache – er lotet sein eigenes Stimmvolumen bestmöglich aus. Dabei punktet der Bursche vor allem in den fiesen Kreischpassagen, wenn er sich mit feindseliger Bissigkeit und urwüchsiger Inbrunst in Selbstvergessenheit hinein schreit. So soll es sein. Erfreulich ist in dieser Hinsicht auch, dass es für Waldschein Ehrensache war, ihre wirklich stattlichen Kompositionen mit Zeitlosem zu lyrisieren – man lese sich nur mal die ergreifenden Texte zu Liedern wie beispielsweise „Waldschein“, „Schwingen des Waldes“ oder „Die ewige Eiche“ durch – partiell pure Poesie. © Markus Eck (04.01.2010)