Urschrei - Heidenzorn CD

  • Artikelnummer: 11491
Artikel zurzeit vergriffen
  • Momentan nicht verfügbar
Beschreibung
www.metalmessage.de: 8/10 Punkte = Im heidnisch thematisierten Black Metal wird man bekanntlich seit der damaligen herrlichen Aufbruchsstimmung innerhalb dieser Subkategorie nicht mehr allzu oft mit formidablen Gitarrenkünsten verwöhnt – aber nicht nur von daher sind mir diese spielfreudigen Gesellen hier mit ihrem facettenreichen Erstwerk mehr als willkommen. Der musikalisch sehr ergiebige „Heidenzorn“ von Gitarrist und Grollbarde Felix, Tieftoner Philipp samt Schlagwart und Taktvariantenliebhaber Andreas entlädt sich in sechs höchst abwechslungsreichen Kompositionen. Sechs erzgrimmige Lobpreisungen altheidnischer Werte und Tugenden, deren Titel schlagartig einigen Einblick in den geistigen Kosmos der Urheber preisgeben: „Ankunft“, „Urtrunk“, „Utgards Feuer“, „Malleus Maleficarum“, „Heidenzorn“ und „Heimkehr“ benannt, bieten diese sechs Stücke sowohl adäquat ausgereiztes Talent als auch immense Hingabe zur Musik an sich. Klingt gut? Tut es auch! Und das ebenso überraschend wie gut: Denn vereinzelt kommen hier sogar auch devote Jünger des Bereichs Old School Heavy Metal zum Zuge, denn Urschrei beziehungsweise Griffbrettstreiter Felix hantieren gekonnt mit hochgradig genussvoll tradierten Gestaltungselementen aus diesem Metier. Neben all den fesselnden Tonleiterexkursen bestechen mich dabei vor allem die wirklich extrem häretisch und oberbissig anmutenden Kehlenmasochismen von Saitenschrubber und Frontmann Felix. Riesengroßer Wert wird neben allerlei ergötzlich altmystischen Stimmungen von den drei begabten Urschreiern auf der Scheibe auch auf hypnotische Atmosphären gelegt. Demnach folgen der mit Tastenklängen inszenierten Introduktion „Ankunft“ auch im weiteren Geschehen immer wieder solcherlei vollmelodisch ausarrangierte Epiken. Die fünfte Heidenweise, also das Titellied, beginnt gar mit anmutigem Akustikgitarrenintermezzo samt heroisch phrasiertem Klargesang – alles sehr stimmig und gefühlvoll, doch alsbald keift und wütet sich wieder Zornmeister Felix mit seinem viehischen Organ zwischen dröhnenden Stakkati und schwersten Takten nach vorne durch. Nach knapp einer halben Stunde höchst ereignisreicher Spieldauer ist die belebend erfrischende Vorstellung des verschworenen Teutonentrios vorbei, und ich bin zutiefst zufrieden ob des Gehörten. © Markus Eck (01.04.2009)