Beschreibung
www.necroweb.de = 7/10 Punkte:
Sorgeldom präsentieren uns mit "Vithatten" ein Werk, welches soundbezogen etwas dürftig und dünn produziert wurde. In Zeiten, in denen sich diverse Bands gerade auf einen eher unsauberen Klang berufen, mag dies vielleicht sogar eine gewisse Zielgruppe ansprechen, kann aber auch entsprechend nach hinten losgehen. Dies ist aber hier glücklicherweise nicht der Fall.
Hat man sich erst einmal daran gewöhnt, so gilt es, sich der musikalischen Seite zu widmen. Jene ist dem Black Metal verfallen, wobei aber der gebotene Schwarzstahl nicht als rein traditionell angesehen werden kann. Vielmehr ist darüber hinaus ein Avantgarde-Einschlag zu vernehmen, der die Schweden von Sorgeldom in eine Richtung drängt, in welcher sich schon Bands wie Fleurety, Faded oder Ved Buens austobten.
Um den teils gewöhnungsbedürftigen Songstrukturen allerdings etwas abgewinnen zu können, sollte man einige Durchgänge wagen und zudem offen gegenüber verspielten, experimentellen Gegebenheiten sein.
Hat man sich im Laufe der Zeit nämlich durch das Werk gearbeitet, so fällt es dann auch nicht mehr schwer, hier einige Perlen zu finden.
Trotz der teils anfänglichen Sperrigkeit geht "Vithatten" recht gut ins Gehör und neben garstiger Artikulierung kommt ebenso cleaner Gesang zum Vorschein, welcher speziell in einem Stück wie "Vilsna Tankars Spökerier" etwas an frühe Ulver erinnert.
Sorgeldom präsentieren somit dem Hörer eine interessante und vielseitige Angelegenheit, die aber entsprechend Zeit und Einhörvermögen bedarf, um ihren Reiz entfalten zu können.
Bei den Aufnahmen handelt es sich übrigens um zwei verschiedene Sessions, die aber in etwa im gleichen Zeitraum entstanden sind, sich somit musikalisch sowie klanglich nicht voneinander unterscheiden und den Gesamteindruck, hier ein in sich geschlossenes Werk in den Händen zu halten, vielmehr noch verstärken. (blizzard)