Runic - Liar Flags CD

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Beschreibung
www.metalmessage.de: 9/10 Punkte = Scheinbar aus dem absoluten Nichts heraus stürmen diese Iberer in die Pagan- und Viking Metal-Welt hinein. Begonnen hat die Historie der hörenswerten spanischen Formation in der Mitte des Jahres 2001 in Castellón. Nachfolgend nahmen RUNIC in Form von „Awaiting The Sound Of The Unavoidable“ ihr bislang einziges Tondokument auf, dem nun das Debütalbum folgt. Und was für eins! Erfüllt von prächtigem Material, welches seine hohe Spielkultur und ebenso hohe Faszination primär durch finnische und sekundär durch schwedische – manchmal auch genau umgekehrt – Einflussvielfalt bezieht. Weil prägnante Power Metal-Querverweise nicht verleugnet werden können und weil die Herkunft von „Liar Flags“ eben Spanien ist, kann man sich leicht vorstellen, dass hier ein Hörgenuss in doch etwas nonkonformer Ausführung vorliegt. Folk-Anklänge sind auch mit an Bord dieses musikalisch enorm massiven, aber trotzdem überaus windschnittigen Metal-Schiffes, dass sich jederzeit absolut zielsicher durch meine erzeugten Begeisterungswellen manövriert. Die ausgeklügelte Vielfalt ihrer oftmals berauschend schönen und auffallend harmonischen Melodien verpacken RUNIC in enorm kraftvoll exerzierte Rhythmiken, von denen nicht wenige lustvoll überschwänglich über die stilistische Szenerie galoppieren. Sich teilweise gegenseitig energisch (an)treibende Songstrukturen sind die Folge, in denen die Band ihr immens hohes instrumentelles Können aufzeigen kann. Doch RUNIC wären ja nicht RUNIC, wenn sie nicht auch in den vielen schleppenden und stampfenden Momenten von „Liar Flags“ großartige instrumentelle Kunst an den Tag legen würden. Hört euch auch unbedingt das vollkommen betörende Gitarrensolo im dritten Hit dieser wonnigen Superscheibe an, und ihr werdet meine Worte bestimmt verstehen. Manche Stellen auf dieser wunderschönen Platte wurden mit märchenhaft anmutendem Ambiente versehen, wie im vierten Track mittels festlich perlender Harfenklänge und frohlockendem Weibsgesang – bombastische Effektspektakel inklusive. Mit letzterem erinnern die Spanier an die vielen Power Metal-Vertreter ihrer Heimat, von denen es einigen offensichtlich nicht episch genug sein kann. Gutes Stichwort, denn auch RUNIC sind so episch wie ein heldenhaftes Historien- und Schlachtendrama selbst. Der labend raue Heldengesang, vorwiegend aus entschärft klingenden Kreisch-Vocals zusammengesetzt, wurde dem Ganzen sehr gut angepasst, ist also nicht zu derb und nicht zu wenig brutal. Vereinzelte Klargesänge und glücklicherweise nicht zu überladene Chöre bringen sich dazu verfeinernd ein. Mit der fünften Komposition „Predecessor“ beweist die an superben Song-Ideen nicht arme Gruppe eindrucksvoll, dass sie selbst in sehr schnellen Passagen jederzeit zu brillieren imstande ist. So wird hier in einer knappen Dreiviertelstunde der guten alten Viking Metal-Schule gefrönt, in der auch schon eine einst unschlagbare Band namens Thyfing früher glänzende Prüfungsnoten schaffte. Ein ebenso ungewöhnliches wie superbes Frontcover-Artwork rundet die ganze Sache zusätzlich perfekt ab. Exzellent. Es freut mich unbändig, verkünden zu können, dass hier absolute Spitzenkönner am Werk sind. Markus Eck