Mourning Beloveth - Formless DCD

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Description
www.metalnews.de = 6,5/7 Punkte: Gut Ding hat bekanntlich Weile – das haben sich anscheinend auch die irischen Doom/Deather MOURNING BELOVETH bei ihrem inzwischen fünften Album gedacht. Nach circa fünf Jahren Wartezeit liegt nun jedoch „Formless“ vor, zudem ein Doppelalbum, das einerseits viel Zeit erfordert, den Hörer dann jedoch reich belohnt. Denn grundsätzlich hat sich beim Quintett aus dem County Kildare zwar nichts Gravierendes verändert, aber es sind die vielen Nuancen, die „Formless“ eben doch zu einem anderen und zudem eigenständigen Silberling machen. So zum Beispiel die deutlich längeren Songs – große Ausnahme: „Old Rope“ mit seinen schon fast fluffigen fünf Minuten Spielzeit – und der verstärkte Minimalismus innerhalb der Stücke, der auch eine Reduktion der Gitarrenmelodien und -soli sowie der massiven Gitarrenwände bedeutet. Das mag am Anfang ganz schön zäh und unzugänglich wirken, ja, fast zu viel gewollte Wiederholung sein, doch nach mehreren Durchgängen entpuppt sich genau dieser mutige Schritt der Iren als der richtige, denn nach und nach zünden die sechs Stücke und bleiben trotz ihrer Länge dauerhaft im Ohr hängen. Da wäre der wunderbare, 15-minütige Opener „Theories Of Old Bones“ mit seinem melodisch-melancholischen Ausklang, „Ethics On The Precipice“ mit seinem ungewöhnlichen, ein wenig an „Johnny Cash meets NEUROSIS“ erinnernden Akustik-Mittelteil und das Todesblei-lastige, stampfende „Old Rope“. Und dann natürlich in der zweiten Albumhälfte der großartige Doppelpack „Dead Channel“ sowie „Nothing Has A Centre“ [gegen Ende mit deutlichem Augenzwinkern in Richtung der Kumpels von PRIMORDIAL], bei dem das Gesangsduo Darren Moore – ohnehin einer der besten Growler im Doom/Death-Bereich – und Frank Brennan – mit noch ausgereifterem Klargesang – punkten kann. Deutlich wird hier, wie überragend die beiden Sänger inzwischen harmonieren. Dies zeigt sich auch am ungewöhnlichen „Transmissions“, das größtenteils nur von leise gezupfter, leicht verzerrter bzw. Akustik-Gitarre begleitet wird, mit bissig-zynischen Spoken-Word-Passagen von Moore [teils aus Orwells „1984“] aufwartet und bei solchen Äußeren wie „Everything stays the same, just packed in different plastic...“ zum Nachdenken anregt, zumal sich der Gute immer mehr in Rage redet und gleichzeitig der letzte Hoffnungsschimmer zu schwinden droht. Vermutlich ist dieses Stück genau aufgrund seiner musikalischen, jedoch gelungenen Andersartigkeit allein auf der zweiten CD aufzufinden, sodass „Formless“ es auf insgesamt sechs Songs mit einer Spielzeit von über 80 Minuten bringt. Eine ganze Menge also, und es ist wahrlich nicht einfach, „Formless“ am Stück durchzuhören, und mal so eben nebenbei im Hintergrund sowieso nicht, zumal MOURNING BELOVETH auf Album Nummer fünf wie gesagt nicht gerade eingängig sind und einen ganz schön mit in die Tiefe ziehen können und dann auch nicht mehr loslassen, wenn man sich wirklich auf sie einlässt. Fazit: Die irische Doom/Death-Truppe liefert mit „Formless“ ein erneut überragendes, gleichzeitig jedoch sperrigeres Album ab, das erst erschlossen werden möchte und deutlich weniger leicht ins Ohr geht als noch die Vorgänger. Das sollte jedoch niemanden abschrecken, denn auch wenn sich MOURNING BELOVETH anno 2013 spürbar reduzierter, minimalistischer und bissiger präsentieren [während viele Bands mit der Zeit eher in Richtung Eingängigkeit schielen], so zeigt „Formless“ die Iren ganz einfach in Höchstform [auch wenn man beim Artwork leider etwas daneben gegriffen hat...] und mit großartigem, sehr gut produziertem Songmaterial ausgestattet. Ein Muss also für alle Fans der Band, aber auch für alle, die mit Doom/Death etwas anfangen können, und zudem ein heißer Anwärter auf das Album des Jahres in diesem Bereich! Alexander Eitner [soulsatzero]