Heljareyga - Same CD

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Description
+++ Versand ab den 28.10.2010! +++ www.stormbringer.at = 4,5/5 Punkte: Zwar haben TÝR erst 2009 ihr aktuelles Album "By the Light of the Northern Star" veröffentlicht, aber deren Frontmann Heri Joensen kommt trotzdem schon 2010 wieder mit einem neuen Output um die Ecke, diesmal allerdings nicht unter dem TÝR-Banner. HELJAREYGA nennt sich die neue Band um den charismatischen Färinger, die bereits im Frühjahr 2010 das selbstbetitelte Album inoffiziell releaste, jetzt jedoch kommt es nochmal, und zwar über Black Bards Entertainment, eine sichere Anlaufstelle für qualitativ hochwertigen Pagan/Folk/Viking-Metal. Schaut man sich die Myspace-Seite der Band an, fallen einem gleich die Ähnlichkeiten zu TÝR auf: Langhaarige, halbnackte Kerle, die allesamt sehr nordisch veranlagt ausschauen. Da verwundert es auch nicht, dass auch der Bandname aus der nordischen Mythologie stammt, kann diesmal aber sogar auf die Faröer angewandt werden, wo Heri herkommt. HELJAREYGA bedeutet so viel wie "Hel's Eye" oder "The Eye of Hel". Also das "Auge von Hel", der Unterwelt. So werden aber auch geologische Phänomene genannt, die nur auf den Faröer Inseln auftreten. Dabei erscheinen tiefe Löcher bzw. Höhlen zwischen den Steinen unterhalb von Wasserfällen, welche nah am Meer enden. Früher haben die Menschen gedacht, diese Löcher seien eine Passage nach Hel. Wie auch immer, aufmerksamen TÝR-Fans dürfte diese Story nicht unbekannt sein, haben TÝR diese Thematik doch bereits in ihrem Song "Ride to Hel" vom Album "Ragnarok" behandelt. Ein gravierender Unterschied zu TÝR ist jedoch ebenso auf den ersten Blick zu erkennen: Sämtliche Song-Titel und -Texte sind ausschließlich auf faröisch verfasst, was den Fans erstmal schwer zu kauen gibt, denn wer was auf sich hält, übersetzt das alles! Der Fakt, dass die Texte auf faröisch sind, ist wiederum nicht ungewöhnlich für Joensen, da er ja auch bei TÝR gerne mal in seiner Heimatsprache dichtet, auch wenn bisher immer englische Übersetzungen dabei waren – diesmal wurden diese weggelassen. Kommen wir aber zum wichtigsten: Der Musik. Wer auf TÝR steht, kann hier nichts falsch machen, denn HELJAREYGA klingen exakt wie TÝR, ohne den geringsten Unterschied. Einzig und allein auffällig sind die Längen der Songs, wovon 5 auf eine Dreiviertelstunde Spielzeit verteilt werden. Daraus ergibt sich natürlich, dass jeder Song mit einer Zeit von 8 bis 12 Minuten Überlänge hat. Die Bezeichnung "progressiv", die Heri selber angebracht hat, trifft also komplett zu. "Progressive Pagan Folk Metal", man mag die Musik nennen, wie man will, wie immer auf Heri's Scheiben stimmen die Songs einfach. Grandiose Melodien, vorzügliche und komplexe Arrangements, die jedoch nicht der Eingängigkeit im Weg stehen – das nenne ich songschreiberisches Können. Jeder einzelne der 5 Songs kann auf diese Art bestechen, da die Stücke und einzelnen Passagen innerhalb extrem abwechslungsreich sind, und somit keine Langeweile aufkommt. Schon der Opener "Regnið" begeistert mit zu Beginn sehr folkigen Melodien, wie man sie auch bei ENSIFERUM finden könnte, entwickelt sich aber im weiteren Verlauf zu einem tollen, melodischen Folk-Metal-Song, der an die etwas eingängigeren Songs von TÝR erinnert. Sowieso ist das ganze Album zwar sehr TÝR-mäßig, die Songs konzentrieren sich aber deutlich auf den melodischeren und eingängigeren Apsekt von TÝR. Auch wenn der insgesamt im Vergleich zu anderen Bands immer noch winzig klein ist. Die Bandhymne und Titeltrack "Heljareyga" startet direkt durch, schwächt nach einer Minute aber mit sehr ruhigen und atmsphärischen Tönen etwas ab. Heri lässt sich Zeit, bis er mit dem Singen beginnt, was bei 10 Minuten wohl aber auch gerechtfertigt ist. Den Song würde ich als den stärksten des Albums bezeichnen, da hier wirklich alle großen Momente aufeinandertreffen: Speediges Riffing, gepaart mit exzellenten Melodien sind ebenso vorhanden wie glattweg komplizierte Gitarrenarbeit. Wirklich ein klasse Stück, das in dieser Form nur noch vom abschließenden Song "Vetrarbreytin" erreicht werden kann. Dieser schlägt so manchem Hörer mit seinen knapp 12 Minuten vielleicht etwas auf den Bauch, ist aber dennoch ein gelungenes Epos geworden. Heri Joensen zeigt, dass er auch außerhalb von TÝR gute Songs schreiben kann, auch wenn diese exakt wie TÝR klingen. Mit "Heljareyga" liefert er auf jedenfall ein ordentliches Album ab, welches jeder Folk Metal-Fan im Regal stehen haben sollte. Eingängige Melodien, verbunden mit komplexen Song-Strukturen gefallen mir einfach immer wieder, da sie einfach nicht langweilig werden wollen. Ebenso "Heljareyga". Und da ich schon immer die melodischeren TÝR-Songs mochte, kann ich bei diesem Album einfach nicht danebengreifen, da es die sehr schweren Passagen, wie sie z.B. Bei "Land" vorkamen, komplett weglässt. Momentan wohl noch Geheimtipp – aber wenn sich die frohe Kunde dieses Epos herumgesprochen hat, wird Heri wohl nichts anderen übrig bleiben, als vielleicht noch ein Album mit dieser Band zu veröffentlichen – oder!? Wertung: 4.5 von 5.0 Autor: Steelbound