Arathorn - Treue und Verrat CD

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Description
9/10 Punkte www.metalmessage.de = Sich selbst treu zu bleiben, ist wohl die schwierigste Aufgabe, die das Dasein an einen Menschen überhaupt stellt. Daher versagen in dem so wichtigen Charakterbereich auch mehr und mehr Vertreter dieser mit immenser Schande beladenen Spezies auf ganzer Linie. Doch in Berlin, ja, da gibt es einen Ehrenmann, dem sind Trends, Moden und Zeitgeister völlig egal. Ein unbeugsamer Passionsmann, der sich mit Leib und Seele dem heldenhaft und episch ausgerichteten Pagan Metal verschrieben hat. Gitarrist, Bassist, Drummer, Sänger und Flötist Sköll ist mittlerweile Hauptakteur in Sachen Arathorn, und hier bekommt ihr nun ein absolutes Paradebeispiel für aufrichtige Linientreue geliefert. Diverse tatstarke Gastmusikanten halfen dem tapferen Berliner Metal-Bären für diese Platte aus: Somit agieren hier neben einem atmosphärischen Stromklavier erneut heroischer Tenorgesang und diesmal auch lieblicher weiblicher Sopran. Und kann ich mich bis heute am absolut oberfantastischen 1997er Debütalbum „Niemals krönender als was einst war“ nicht mal ansatzweise satt hören, so stellt auch das aktuelle, wenn auch reichlich späte Nachfolge-Album „Treue & Verrat“ einen wahrlich opulenten Hochgenuss für mich dar. Ein wahres Hör-Fest, welches mit jedem Durchlauf schöner und dramaturgisch geschlossener wird. Gesanglich geht es auf dem bemerkenswert ästhetisch ausgerichteten Heidenklangteller ansonsten mit einer Vielzahl von trainiert zelebrierten Oktaven zu – von inbrünstig gekreischten und bissig gezischten Vokalisierungen über eher maskuline Stimmband-Linien bis hin zu beschwörend-andächtigen Klargesängen inniglicher Kehlennatur ist hier wirklich viel dabei. Das neue hochepisch gehaltene Musikwerk behandelt thematisch die großartige alte Nibelungensage. Somit sind reizvolle Liedertitel wie beispielsweise „Siegfried von Xanten“ (über 12 Minuten Spieldauer!), „Hagens Verrat“ oder auch „Siegfrieds Tod” auf „Treue & Verrat“ enthalten. Rein musikalisch bewegen sich die Kompositionen in der Schnittmenge zwischen Menhir und diversen Neofolk-Gruppen, Letzteres manifestiert sich insbesondere in vielen Akustikpassagen mit jeweilig wirklich hervorragend aufgebauten Strukturen und Melodiemustern. Für das typisch Arathorn’sche hymnisch-majestätische Ambiente hingegen zeichnen erwähnte feierliche Keyboard-Opulenzen verantwortlich, dabei nicht selten umfassend orchestrierend. Doch auch treibend aufbrausende Momente werden in aller emotionalen Effizienz dargeboten; selbst zuweilen gar böllernd rhythmisiert, wenn es zweck- beziehungsweise songdienlich ist. So bleibt es mir, mit unerschütterlicher „Treue“ zu Arathorn’s edler Musikkunst zu stehen und damit seelische Stärke zu schöpfen, um den „Verrat“ von so vielen oberflächlichen Gruppen an diesem einzigartigen Genre besser zu verkraften. „Treue & Verrat“, ein gleichsam hochehrliches wie auch mit Herzblut angefertigtes Stück Heldenstahl, an dem man als seriöser Verehrer solcherlei Klänge ewiglich Freude hat. Insbesondere an ergreifenden Lyriken, die man entweder kitschig oder traumhaft findet. © Markus Eck (14.04.2008)